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Die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln

Wie soll die Spritzbrühe zubereitet werden?

Die Spritzbrühe soll grundsätzlich im Freien zubereitet werden, wobei entsprechende Vorsichtsmassnahmen zu beachten sind. Zum Dosieren von Pflanzenschutzmitteln sind Messgeräte zu verwenden, die nur für diesen Zweck bestimmt sein dürfen.
Flüssige Spritzmittel können direkt in den Sprüher dosiert werden. Pulverförmige solten zunächst in etwas Wasser gelöst und erst dann dem Spritzwasser beigemischt werden.
Flüssige Mittel, wie konzentrierte Emulsionen neigen dazu, an den Wänden der Behälter haften zu bleiben, deshalb sollten diese nach Gebrauch wiederholt ausgespült werden, auch wenn sie für das Auge schon sauber erscheinen. Das für die Sprüher verwendete Wasser soll in den Spritzbehälter zurückfliessen. Für manche Mittel wird die Zugabe von Produkten empfohlen, die sie Schaumbildung verringern und damit ein Überlaufen der Spritzbrühe verhindern.

Zur persönlichen Schutzausrüstung gehören:

  • Pflanzenschutzanzug: Er muss wasserdicht sein, vor schädlichen Substanzen schützen, darf aber die Schweissabsonderung und Bewegungsfreiheit der Person nicht einschränken. Ausserdem muss er pflegeleicht sein und beim Hals und den Handgelenken dicht anliegen. Wichtig ist auch, dass die Hosenbeine über die Gummistiefel gezogen werden können. Der normale Arbeitsanzug, im Volksmund „Toni“ genannt, bietet keinen ausreichenden Schutz vor dem Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln. Ideale Bedingungen erfüllen Schutzanzüge aus besonderen Gewebearten.
  • Handschuhe: Diese sollten vor jedem Gebrauch auf Risse oder undichte Stellen, durch die giftige Substanzen dringen können, überprüft werden. Am besten eignen sich Einweghandschuhe. Abzuraten ist auf jeden Fall von Lederhandschuhen, da diese bei wiederholtem Gebrauch mit den Mitteln durchtränkt werden und ausserdem kaum zu reinigen sind.
  • Maske: Sie verhindert das Einatmen von Spritztröpfchen, Staubpartikeln und Gasen. Der Filter sollte vor jeder Spritzsaison ausgetauscht werden, jedoch spätestens dann, wenn der Geruch des Mittels durch den Filter wahrgenommen wird.
  • Stiefel und Schutzbrillen: Sie sollten biem Umgang mit Pflanzenschutzmitteln eine Selbstverständlichkeit sein.
  • Kopfschutz: Geeignet sind Kopfhaube mit Gesichtsschutz oder die Kapuze des Pflanzenschutzanzuges.

Während der Spritzarbeit

  • soll weder gegessen, getrunken noch geraucht werden.
  • Alkoholgenuss ist vor, während und unmittelbar nach den Spritzarbeiten grundsätzlich zu vermeiden.
  • Verstopfte Düsen dürfen nie mit dem Mund ausgeblasen werden.
  • Einatmen von Staub, Spritznebel, Dämpfen oder Gasen unbeding vermeiden.
  • Berührung der Mittel mit Augen und Haut vermeiden.
  • Mit Pflanzenschutzmitteln durchnässte Arbeitskleidung sofort wechseln.
  • Sollte man z. B. durch einen Unfall, grössere Mengen an Spritzbrühe verlieren,ist sofort der örtlich zuständige Sanitätsbetrieb oder die Feuerwehr zu verständigen. In der Zwischenzeit muss man versuchen, den Austritt der Spritzbrühe so gut als möglich einzudämmen.

Nach dem Spritzen

Spritzbrühreste müssen, nach starker Verdünnung, zusammen mit dem Spülwasser der Geräte im eigenen Grund auf die bereits behandelten Kulturen versprüht werden. Nach Abschluss der Spritzarbeit sollte man die Kleidung wechseln und sich gründlich waschen.

Quellenverzeichnis: Empfehlungen für den Umgang mit Pflanzenschutzmitteln – Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Abteilung 31 – Landwirtschaft